Vorträge und SEMINARE

Auseinandersetzung mit komplexen Fragestellungen zum traumasensiblen Umgang mit lebensgeschichtlich belasteten Menschen.



  • Fachtag AG Schulen des Fachverband Traumapädagogik am 20.04.2024, Seminar-Hotel Aurich

    Herausfordernde Schüler*innen

    Traumasensible Hilfen im Schulalltag

    Herausfordernde Schüler*innen kennt jeder aus seinem Schulalltag. Die Frage ist oft, wollen sie nicht, oder können sie nicht? Sie fallen aus dem Netz und werden teilweise als „nicht tragbar“ beschrieben. Was tun, „wenn Kinder nicht wollen können“? (Hehmsoth 2021) Der Fachtag der AG Schulen des Fachverband Traumapädagogik widmet sich in Kooperation mit dem Zentrum für Traumapädagogik in Ihlow „Sturmfänger“ der spannenden Frage, wie wir Kindern und Jugendlichen ihr Recht auf Bildung sichern und als an Schulen Tätige trotzdem Entlastung bei den tagtäglichen Herausforderungen erleben können.

    Hauptvortrag:
    "Wenn Kinder nicht wollen können..." Traumasensible Hilfen für schwerbelastete Schüler*innen.
    Die Förderung von Kindern mit Traumafolgestörungen ist komplex. Die Fallbeispiele zweier Mädchen, Aishe und Samira, führen uns daher durch die Grundlagen von Psychotraumata und zeigen die Herausforderungen der Implementierung von traumasensiblen Hilfen in Schulen. Durch eine exemplarische Förderung dieser beiden Mädchen wird das 7- Säulen- Modell, ein Werkzeug zur pädagogischen Arbeit an Schulen, anschaulich erläutert.

    Referent:
    Dr. Carl Hehmsoth ist Heil- und Sonderpädagoge. Seine Tätigkeitsschwerpunkte liegen in inklusiven Settings in den Fachbereichen Lernen und Emotionale/ Soziale Entwicklung sowie in der Fortbildung von Mitarbeiter*innen in Bildungseinrichtungen zum Themenbereich Trauma und Schule. Er arbeitet in Einrichtungen in den USA und der Schweiz in ambulanten und stationären Einrichtungen sowie für Forschungsprojekte im Irak.

    Workshop 1
    "Screening und Förderung schwerbelasteter Schüler*innen."
    Eine der größten Herausforderungen für die pädagogische Arbeit mit schwer belasteten Kindern ist die Erfassung von Traumafolgestörungen. Was heißt „traumatisiert“? Wodurch wird man traumatisiert? Wie können schwer belastete Kinder wieder lernen? Dieser Workshop vermittelt einen Einblick in traumapädagogisches Screening und die darauf aufbauende Unterstützungsplanung.

    Referent:
    Dr. Carl Hehmsoth

    Workshop 2
    "Achtung Traumaarlarm!" Wenn das "Dort-und-Damals das Hier-und Jetzt beherrscht.
    Was können Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen aktiv tun, wenn die Übersensibilisierung der Stressantwortsysteme und die veränderte Verarbeitung und Bewertung von Wahrnehmungen durch belastende Hochstress- oder traumatische Erlebnisse zur Folge haben, dass belastete Schüler*innen aus dem „Hier-und-Jetzt“ ins „Dort-und-Damals“ katapultiert werden? Wenn dadurch das komplette oder Teile des nicht verarbeiteten Geschehens wiedererlebt werden und sich die psychische und körperliche Befindlichkeit  schlagartig ändern, die aktive Teilhabe in den unterschiedlichsten Alltagssituationen einschränken oder verhindern?
    Der Workshop beschreibt Erklärungsmodelle für das Auslösen von Notfallreaktionen und zeigt Möglichkeiten, wie Lehrer*innen und Schulsozialarbeiter*innen im Sinne einer Restabilisierung zur Beruhigung der Stressantwortsysteme beitragen können. Neben einem kurzen theoretischen Input, vermittelt der Workshop einige wichtige methodische Ansätze, die in Akutsituationen hilfreich sein können.

    Referent:
    Jürgen Weihrauch, Traumafachberater & Traumapädagoge (DeGPT / FV-TP), Systemischer Berater, Systemischer Supervisor (SG), Organisationsberater, Kinderschutzfachkraft gemäß §8a SGB VIII, Erzieher. Co- Gründer und Mitgesellschafter von Sturmfänger – Zentrum für Traumapädagogik in Ihlow / Ostfriesland mit Angeboten zu traumsensiblen Seminaren, Weiterbildungen, Supervision, Beratung, und traumasensiblen Entspannungsverfahren, langjährig tätig in unterschiedlichen Bereichen der Jugendhilfe, Co-Autor des Buches „traumapädagogisch diagnostisches Verstehen“.

    Workshop 3
    "Tragende Netze" Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe.
    „Es soll niemand durch die Netze fallen“ ist ein vielfach formulierter Anspruch im öffentlichen Bildungswesen. Im Workshop zur Kooperation von Schule und Jugendhilfe erfahren Sie von tragfähigen Arbeitsbündnissen und exemplarischen Lösungswegen insbesondere zu Gunsten hochbelasteter junger Menschen in der Schule. Besondere Beachtung wird dabei auf die verstehendende Haltung im institutionellen Kontext gelegt werden.
    Anhand gelungener und gescheiterter Beispiele sowie praxisnaher Darstellung eines Kooperationsmodells von Sozialarbeit an Schulen werden wir gemeinsam einige Wirkfaktoren tragender Netze für die mit Bildung und Erziehung befassten Professionen herausstellen.

    Referentin:
    Karin Ziegler, Traumapädagogin (DeGPT/ FVTP) und Familientherapeutin (BvPPF),  ist neben ihren Erfahrungen in ambulanter und offener Kinder- und Jugendhilfe über viele Jahre mit Aufbau und Gestaltung von Sozialarbeit an Schulen in Hessen befasst gewesen. Als Schulsozialarbeiterin „der ersten Stunde“ kennt sie Wohl und Wehe der Schnittstellenarbeit und die Fallstricke für belastete Kinder und Jugendliche im Schulalltag.

    Workshop 4
    "Traumatisierungen nach Fluchterfahrung" Umgang im schulischen Kontext.
    Flucht- und Kriegserfahrungen wirken sich deutlich auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen aus. Im Kontext Schule brauchen diese junge Menschen Sicherheit und Stabilität, damit Lernen und Entwicklung möglich werden. Lehrkräfte spielen bei der Stabilisierung eine wichtige Rolle. Der Workshop vermittelt neben dem Konzept der sequentiellen Traumatisierung Möglichkeiten des Umgangs im Alltag Schule.

    Referentin:
    Eva-Maria Hoffart ist Diplomsozialpädagogin, Traumapädagogin/traumazentrierte Fachberaterin (FVTP/DeGPT) und in der Geschäftsführung im Erich Kästner Kinderdorf tätig. Als Sprecherin der AG Schulen des Fachverband Traumapädagogik und als in der Fortbildung im Bereich Trauma (Schule und Jugendhilfe) Aktive ist es ihr ein Anliegen, die Bereicherung durch die Traumapädagogik im beruflichen Alltag zu vermitteln. Gerald Möhrlein ist Sonder- und Diplompädagoge, traumazentrierter Fachberater und Traumapädagoge. Er ist Vorstand des Erich Kästner Kinderdorfes, in der Schulleitung eines Sonderpädagogischen Förderzentrums und im Bereich der Weiterbildung als Dozent tätig. Er hat langjährige Erfahrung in der Sozialarbeit eines sozialen Brennpunktes. Sein Schwerpunkt liegt in dem Bereich der Kooperation von Schule und Jugendhilfe auf Augenhöhe. Gemeinsam entwickelten sie das traumapädagogische Konzept zur Ganztagsbeschulung (SchulCHEN) traumatisierter Kinder und Jugendlicher im Erich Kästner Kinderdorf.

    Workshop 5
    "Das Ressourcenbarometer" Orientierung im Chaos.
    Das Ressourcenbarometer ist eine Methode, die den Stresslevel von SchülerInnen, unabhängig von der eigenen Profession, verstehen und einschätzen hilft. Bis ein Kind eine Diagnose bekommt und ein entsprechendes Konzept erstellt ist, vergehen mitunter Wochen und Monate. Die Schule hat diese Zeit oft nicht.

    Das Ressourcenbarometer dient als Wegweiser, welcher visualisiert, wann, wo und wie ein Mensch Unterstützung dabei benötigt sich zu regulieren. Unterstützungsangebote können schnell und niedrigschwellig entwickelt werden. Sehen, Verstehen, Handeln!


    Referentin:
    Christiane Ewald ist Dipl. Sozialpädagogin/arbeiterin, Systemische Supervisorin (DGSv), Traumapädagogin (BAG-TP), Systemische Einzel-, Paar- und Familientherapeutin (SG). Sie ist Mitglied in der DGSv und dem Fachverband für Traumapädagogik. Im Laufe ihrer dreißig jährigen Berufserfahrung in der Jugendhilfe und Schule, hat sie in verschiedenen Kontexten Erfahrungen mit schwer belasteten Kindern und ihren Hilfesystemen gemacht. Seit Jahren setzt sie sich dafür ein, Traumpädagogik in Kita, Schule und Jugendhilfe wirksam zu gestalten. 

    Workshop 6
    "Mobbing" Eine Erfahrung von Gewalt und Ohnmacht im Klassenraum und was Lehrer dagegen tun können.
    Mobbing findet immer in der Gruppe statt und alle machen mit. Was hat Mobbing mit Trauma zu tun? In wieweit kann Mobbing ein Auslöser für eine Posttraumatische Belastungsstörung sein? Wie können wir Mobbing im Klassenraum erkennen?  Und was dann? In diesem Workshop möchten wir zeigen, wie wir als Lehrkräfte durch unsere eigene Positionierung, durch Eingreifen und durch spezielle gruppenbezogene Übungen und deren Reflektion in der Klasse den Mobbingprozess beenden können. Durch die Stärkung des Selbst-Bewusstseins sowie der Aktivierung der  Selbstwirksamkeit der Lerngruppe können Rollen aufgelöst werden und es kann sich ein  auf Achtsamkeit, Akzeptanz und Respekt basierendes Klassenklima entwickeln, so dass die Klasse für alle zu einem „sicheren Ort“ wird.

    Referentinnen:
    Luciene de Souza Beck, gebürtige Brasilianerin, Gymnasiallehrerin für Spanisch und Deutsch/ Deutsch als Fremdsprache an der Kooperativen Gesamtschule in Sehnde/Hannover, Traumapädagogin/ Traumafachberaterin (DeGPT/FVTP). Psychosoziale Beratung von Schülerinnen und Schülern im schulischen Kontext. Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aus brasilianischen Armenvierteln mit vielfältigen psychosozialen Problemen.

    Heike Stephan, M.A. (Pädagogik/Spanisch/Kinder-und Jugendpsychatrie), Spanisch- und Beratungslehrerin an der Kooperativen Gesamtschule in Sehnde/Hannover, Beraterin für Gewaltprävention beim Regionalen Landesamt für Schule und Bildung Niedersachsen ( Durchführung von Lehrerfortbildungen für Mobbing-Interventions-Teams an Schulen/ Lions Quest Praxisbegleiterin), Traumapädagogin/Traumafachberaterin (DeGPT/FVTP), Traumazentrierte Fachberatung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene beim Kinderschutzbund in Burgdorf/Hannover


    Veranstaltungsort: 
    Seminarhotel Aurich, Grüner Weg 2, 26605 Aurich

    Zeit: 
    08:30 - 16:15 Uhr

    Kosten:
    100,00€ für Mitglieder des Fachverbandes
    120,00€ für Teilnehmer*innen die kein Mitglied im Fachverband sind

    Zur Anmeldung geht es HIER

    • Samstag, 20. April 2024, 08:30 Uhr bis 16:15 Uhr
    Veröffentlicht am 6. Nov 2023 um 18:59 Uhr (Zuletzt Bearbeitet am 8. Nov 2023 um 06:46 Uhr)
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